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Ein schweres Erdbeben vor drei Monaten hat in einer ländlichen kroatischen Region eine Kraterlandschaft mit rund 100 Senkgruben entstehen lassen. Geologen untersuchen die sogenannten Dolinen in dem Gebiet um das Dorf Mecencani 40 Kilometer südwestlich von Zagreb.
Da dieses von Kalkstein geprägt ist, sind durch Einstürze ausgelöste Dolinen hier nicht ungewöhnlich, sagt Josip Terzic vom Kroatischen Geologischen Institut der Nachrichtenagentur AP. «Das sind sogenannte Einsturz-Senkgruben, und sie entstehen wegen der besonderen geologischen Zusammensetzung dieses Gebiets, in dem der Boden auf Kalkstein ruht, der mit Grundwasser gesättigt ist.»
Bei dem Beben der Stärke 6,4 kamen am 29. Dezember sieben Menschen ums Leben, die Schäden waren groß. Danach gab es mehrere Nachbeben, was Geologen zufolge dazu beigetragen hat, dass sich der normalerweise über Jahre hinziehende Prozess der Entstehung von Dolinen beschleunigt hat. Die Einwohner der Region sind über die hohe Zahl - rund 100 - verblüfft. Die Behörden haben zur Vorsicht gemahnt, einige Löcher sind in der Nähe von Häusern und gefährden deren Standfestigkeit.
«Das Erdbeben selbst war schon, gelinde gesagt, unangenehm», sagt ein Lehrer in Mecancani, Nenad Tomasevic. «Experten sagen, diese Senklöcher hätten sich über die Zeit natürlich sowieso gebildet, aber das Erdbeben habe als eine Art Beschleuniger gewirkt.»
Die vom Beben angerichtete Zerstörung ist drei Monate danach nicht zu übersehen. Der größte Ort der Region, Petrinja, ist von gut der Hälfte seiner 25 000 Einwohner verlassen. Noch immer sind gelegentlich Erdstöße der Stärke vier und mehr zu spüren.
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