Die Autoindustrie kündigt eine Revolution an: In nur zehn Jahren werden
Autos ganz ohne Fahrer über die Straßen rollen. Die Fortschritte bei der
Zukunftstechnik sind schon jetzt beeindruckend. (Von Gernot Kramper)
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Die Vision eines autonom fahrenden Fahrzeugs wird in der Öffentlichkeit meist mit dem Google-Auto verbunden. In den USA sind computergesteuerte Autos von Google eine halbe Million Kilometer unfallfrei auf öffentlichen Straßen gefahren. Doch auch klassische Automobilhersteller wie Volkswagen, BMW, Daimler, Volvo und Toyota sowie Zulieferspezialisten wie Bosch und Continental arbeiten seit Jahren an dem Thema. Und anders als Google fällt es ihnen leichter, neue Systeme in die Serienproduktion zu bringen. Auf der Computermesse CES in Las Vegas etwa stehen selbstfahrende Autos von Audi und Lexus.
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Die Vision eines autonom fahrenden Fahrzeugs wird in der Öffentlichkeit meist mit dem Google-Auto verbunden. In den USA sind computergesteuerte Autos von Google eine halbe Million Kilometer unfallfrei auf öffentlichen Straßen gefahren. Doch auch klassische Automobilhersteller wie Volkswagen, BMW, Daimler, Volvo und Toyota sowie Zulieferspezialisten wie Bosch und Continental arbeiten seit Jahren an dem Thema. Und anders als Google fällt es ihnen leichter, neue Systeme in die Serienproduktion zu bringen. Auf der Computermesse CES in Las Vegas etwa stehen selbstfahrende Autos von Audi und Lexus.
Auch Zulieferer Bosch mischt bei dem Zukunftsthema
kräftig mit und ließ in Las Vegas Aufhorchen. Der Technologiespezialist
sagt, dass schon im nächsten Jahr die ersten Autos mit automatisierten
Fahrsystemen auf den Markt kommen könnten. Vom reinen Roboterauto
ist das Bosch-System zwar noch ein Stück weit entfernt. Es soll nur das
Kommando im Stau übernehmen und automatisiert anfahren, beschleunigen,
bremsen und lenken. Der Stauassistent wird nur bis 50 km/h aktiv sein
und erst später höhere Geschwindigkeitsbereiche und komplexere
Fahrsituationen abdecken können. Aber das Ziel der Entwicklung ist klar:
Es ist der Highway-Pilot, der vollautomatisiertes oder autonomes Fahren
ermöglicht. Und die Zahl 2014 macht auch eines deutlich: Das
vollautomatisiert fahrende Auto kommt schneller als gedacht.
Nicht nur Google
Bosch
schätzt, dass es noch etwa zehn Jahre dauert, bis Autos selbstständig
den Verkehr meistern. "Wir bewegen uns in einzelnen Schritten in diese
Richtung", sagte Bosch-Manager Scott Winchip auf der CES. Die technische
Machbarkeit in einzelnen Fahrzeugen wäre weit schneller zu erreichen.
Aber es müsse auch an der Standardisierung für den Datenaustausch
gearbeitet werden. Denn das Roboterauto fährt nicht allein, sondern wird
mit anderen Fahrzeugen in Verbindung stehen. Für einen Regelbetrieb sei
eine kritische Masse von modernen Autos notwendig, die miteinander
kommunizieren. "Wir gehen davon aus, dass man mindestens zehn Prozent
von "Connected Cars" auf den Straßen benötigt, so Winchip.
Keine Unfälle mehr
Zehn
Jahre sind, wenig aber ein langer Zeitraum, um Kunden zu begeistern.
Vor der Vision des alleskönnenden Roboter-Autos propagiert die Industrie
daher das Auto ohne Unfälle. "Allein in den USA sterben jedes Jahr
28.000 Menschen bei einem Unfall auf einem Highway", gab Toyota-Manager
Mark Templin in Las Vegas die Richtung vor. "Und bei den Teenagern sind
Auto-Unfälle die Todesursache Nummer eins. Das müssen wir ändern."
Also
zeigen Audi und Toyota auf der CES Prototypen, die gefährliche
Situationen erkennen und vermeiden können. Bei Audi erkennt eine
Software die Fahrspuren und den Kurs des Autos. Falls der Wagen die
Fahrbahn ohne zu blinken verlassen will, lenkt das System ein. Es
existieren bereits Systeme, die den Verkehr vor dem Auto überwachen und
die den Fahrer vor einem Auffahrunfall warnen. Wenn er nicht reagiert,
bremst der Wagen. Neu ist, dass die Elektronik erstmals im Fahrbetrieb
vollen Zugriff auf Lenkung erhält. Das hat es bislang nur beim Ein- und
Ausparken gegeben.
Fahrer noch notwendig
Die
von Toyota und Audi eingesetzten Komponenten könnten im Prinzip auch ein
Fahrzeug möglich machen, das sich vollständig autonom bewegt. Aber
beide Firmen bremsen die Erwartungen. "In unserem Ansatz der Entwicklung
für Automationstechnologien spielt die Beteiligung des Fahrers eine
zentrale Rolle", sagt Mark Templin. Der Computer verhalte sich dabei wie
ein intelligenter und aufmerksamer Beifahrer, der die Fähigkeiten des
menschlichen Wesens am Steuerrad ergänze.
Aber in den
nächsten Jahren steht der Alltag auf der Straße auf dem Programm. Jetzt
darf Audi als erster Autohersteller computergesteuerte Fahrzeuge auf
die Straßen von Nevada bringen. Allerdings müssen ähnlich wie bei Google
in den Wagen auch Fahrer sitzen, die steuernd eingreifen können.
11/1/13
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